Ancient Greek sources are full of references to the music of peoples who are not Greek, stereotyped as ‘barbarian.’ Qualifications such as ‘effeminate’ and ‘lascivious’ are often ap-plied to the musical paradigm of the East, especially during and after the Persian crises of the early 5th century BCE. The purpose of this paper is to explore the construction of Hellenic identity through the notion of mousikē, mainly by analyzing those literary and iconographic references in which ‘Greek’ and ‘foreign’ elements are presented as opposites, and by trying to interpret them as indicators of cultural and political changes in society.
Altgriechische Quellen sind voll von Verweisen auf die Musik von Völkern, die nicht griechisch sind und deshalb stereotyp als ,Barbaren‘ bezeichnet werden. Merkmale wie ,verweichlicht‘ und ,wollüstig‘ werden dabei oft dem musikalischen Paradigma des Ostens zu-geschrieben, vor allem während und nach den Perserkriegen des frühen 5. Jahrhunderts v. Chr. Ziel des Beitrags ist, die Konstruktion hellenischer Identität mit dem Begriff der mousikē zu untersuchen, wobei in der Hauptsache diejenigen literarischen und ikonographischen Quellen analysiert werden, in welchen ,griechische‘ und ,fremde‘ Elemente als Gegensätze dargestellt werden. Sie werden versuchsweise als Kennzeichen kultureller und politischer Veränderungen der Gesellschaft interpretiert.