Das Bild der Neolithisierung Mitteleuropas hat in den letzten Jahren durch neue Ergebnisse, aber auch neue Interpretationsansätze eine Differenzierung erfahren. Das traditionelle territoriale Kulturverständnis behindert die Wahrnehmung unscharfer Übergangszonen und räumlicher Verzahnungen von Kulturen mit unterschiedlicher Lebens- und Wirtschaftsweise. Mit einem regionalen Fokus auf dem nordostdeutschen Raum greift der Band die Diskussion um die sich immer deutlicher abzeichnende regionale Parallelität von Gruppen mit wildbeuterischer und bäuerlicher Subsistenz auf. Dabei verfolgen die AutorInnen unterschiedliche disziplinäre Perspektiven, die von der materiellen Kultur (Keramik und Lithik) über die Archäobotanik bis zur Palaeogenetik und Rekonstruktion von Ernährung durch die Analyse stabiler Isotopen reicht. Neben regionalen Studien sind auch Ansätze mit methodischem Schwerpunkt und großräumigen Skalen vertreten. Der Band geht aus einem 2014 veranstalteten Workshop hervor. Die zwölf hier abgedruckten Beiträge wurden für die Publikation aktualisiert.