Spatial Metaphor in the Pauline Epistles

Markus Egg
Jahr: 2016
DOI: 10.17171/3-39-7
Shortlink: edition-topoi.org/articles/details/984

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The paper analyses spatial metaphor in the Pauline epistles, using the Cognitive Metaphor Theory of Lakoff and Johnson, which models metaphor as accessing a more complex target domain by mapping the structure of a simpler source domain onto it. Paul’s metaphors are innovative, but their key feature is alienation, which offers a fresh perspective on familiar phenomena. For metaphor, this means foregrounding their limitations. But if metaphors make a complex domain more accessible, alienation seems inappropriate for didactic and exhortative epistles. Also, Paul’s topics are novel, and need no alienation to overcome familiarity. I put down Paul’s motivation for alienated metaphors to the novelty of his thoughts. To express these, he had to use metaphors, which are not fully precise. Thus, he alienated them to show their limitations, and to warn against taking them too far. I.e., alienation cannot only be used for de-familiarization.

Dieser Beitrag analysiert räumliche Metaphern in den Paulusbriefen im Rahmen der kognitiven Metapherntheorie Lakoffs und Johnsons. Diese Theorie modelliert Metaphern als Zugriff auf einen komplexeren Sinnbereich (‚Zieldomäne‘), indem man die Struktur eines einfacheren Sinnbereichs (‚Quelldomäne‘) auf die Zieldomäne abbildet. Paulus’ Metaphern sind innovativ, doch ihr Hauptmerkmal ist Verfremdung, die eine neue Perspektive auf vertraute Phänomene eröffnet. Für Metaphern bedeutet dies, dass ihre Grenzen hervorgehoben werden. Aber wenn Metaphern ein komplexes Konzept zugänglicher machen, erscheint Verfremdung für die didaktischen und ermahnenden Briefe unpassend. Zudem sind die Themen des Paulus neuartig und bedürfen keiner Verfremdung, um Vertrautheit zu überwinden. Ich führe Paulus’ Motivation für die Verwendung verfremdender Metaphern auf die Neuartigkeit seiner Gedanken zurück. Um diese ausdrücken zu können, musste er Metaphern verwenden, die nicht vollkommen präzise sind. Daher verfremdete er diese, um ihre Beschränkungen aufzuzeigen und davor zu warnen, sie zu weit zu treiben. Folglich kann Verfremdung nicht nur zur Aufhebung von Vertrautheit eingesetzt werden.

Autoren

Citation

Markus Egg, "Spatial Metaphor in the Pauline Epistles", in: Fabian Horn and Cilliers Breytenbach (Eds.), Spatial Metaphors. Ancient Texts and Transformations, Berlin: Edition Topoi, 2016, 103–126

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