The imaginary map of ancient Italy is defined by mythical wanderings that originate primarily with the events surrounding the Trojan War. The conflict between Greeks and Trojans is thereby quelled and a new synthesis achieved. Due to the extent of the surviving records this process can be studied particularly closely in the case of Rome (with the “founding fathers” Euander, Aeneas and Romulus), but it holds as well for other Italian cities. In a number of cases it is even possible to identify the relevant local traditions. By contrast, there are hardly any examples of autochtonic conceptions or notions of cultural independence from Greece.
Die imaginäre Landkarte des antiken Italien ist durch mythische Wanderungen definiert, die vor allem aus dem Umkreis des troianischen Krieges stammen. Dabei sind die Gegensätze von Griechen und Troianern aufgehoben und zu einer neuen Synthese geführt. Das lässt sich aufgrund der Überlieferungslage besonders gut an Rom studieren (mit den founding fathers Euander, Aeneas und Romulus), gilt aber auch für viele andere Städte in Italien. In einer Reihe von Fällen lassen sich sogar noch die einschlägigen lokalen Traditionen identifizieren. Vorstellungen von Autochthonie und kultureller Unabhängigkeit von Griechenland sind demgegenüber kaum anzutreffen. Diese grundlegenden Tendenzen werden anhand ausgewählter einschlägiger Texte (und komplementärer Bildbeispiele) illustriert und ausgewertet.