Images on Greek coins serve as a means of identifying the sights and inhabitants of the city-states that minted them. The reproduction of spaces and places in face design is an interesting phenomenon: alongside actually existing places, face design also depicts imaginary spatial structures representative of the city that issued the coins. This study shows, within the scope of a collection of artifacts, which spatial configurations were portrayed on archaic and classical Greek coins, and why these were chosen to characterize and represent their respective cities. Widely dispersed geographically and produced in rapid succession, Greek coins, more than almost any other art form, present an excellent opportunity for a visual-studies analysis of the representation of space and spatiality in antiquity.
Die Bilder auf griechischen Münzen dienen als Erkennungs- und Identifikationszeichen der sie ausprägenden Poleis und ihrer Bewohner. Die Wiedergabe von Räumen und Orten im Münzbild ist dabei ein interessantes Phänomen: Neben real existierenden Orten werden auch imaginierte Raumstrukturen, die als Wahrzeichen einer die Münzen ausgebenden Stadt fungieren können, ins Bild gesetzt. Diese Studie zeigt im Rahmen einer Materialsammlung auf, welche räumlichen Gegebenheiten auf archaischen und klassischen griechischen Münzen abgebildet wurden und weshalb sie geeignet waren, die entsprechenden Städte zu charakterisieren und zu repräsentieren. Die griechischen Münzen mit ihrer breiten geographischen Streuung und dichten chronologischen Abfolge bieten hierbei wie kaum eine andere Kunstgattung die hervorragende Möglichkeit, eine bildwissenschaftliche Analyse der Darstellung von Raum und Räumlichkeit in der Antike durchzuführen.