The article explores the multifaceted practices of Charles Robert Cockerell, a classical traveller touring Greece and the Levant between 1810 and 1817. While the focus will be on a close analysis of the verbal and pictorial techniques used in his depictions of the visited places, the patterns of knowledge formation—in terms of archaeology and architecture—will also be taken into consideration. The theoretical framework as developed by the art historian David Summers will be used as a starting point for a discussion of the manifold ways in which “real” and “virtual” spaces interact in Charles Robert Cockerell’s travel practices and records.
Der vorliegende Artikel nimmt die sprachlichen und bildkünstlerischen Darstellungen in den Blick, die auf den altertumskundlichen Griechenlandreisen (1810–1817) Charles Robert Cockerells fußen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den vielfältigen Weisen der Konstruktion eines archäologischenund architekturtheoretischen Wissens über die bereisten Stätten des antiken Griechenlands. Hierfür soll ein konzeptorientiertes Herangehen gewählt werden, das die Reisepraktiken und ihre medialen Erfassungen in einer verbindenden Perspektive zu betrachten sucht. In diesem Zusammenhang soll die Trag- und Anschlussfähigkeit der terminologischen Unterscheidung zwischen real spaces und virtual spaces, die der Kunsthistoriker David Summers in seiner Studie Real Spaces (2003) trifft, für Charles Robert Cockerells Reisedarstellungen erprobt werden. Auf der Basis der Auswertung des historischen Gegenstands wird somit überdies eine rekursive Theoriearbeit verfolgt.