Dinge und Wissen

Zu Objektepistemologien im frühen Mesopotamien

Gebhard J. Selz
Veröffentlicht in: Dinge und Wissen
Jahr: 2018
DOI: 10.17171/3-59-13
Shortlink: edition-topoi.org/articles/details/1451

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Based on the hypothesis that the fundamental ontological distinction between physical and secondary (mental) objects was of minor relevance in Ancient Mesopotamia, it is argued that this has major effects for understanding all sorts of epistemic actions connected to things. All such actions – manipulations – are structurally similar and the boundaries between the different kinds of objects are fuzzy. With respect to their intentionality and functionality objects should be understood as elements embedded in a semiosphere, open to collective and individual interpretations. The reduplication of such objectification processes in the ‘narratives’ of Ancient Studies clearly points to the hermeneutical limits of all historical reconstructions: they are provisional, exemplary at its best.

Grundlegend für eine altorientalistische Perspektive auf “epistemische Praktiken an, mit und infolge von Dingen“ ist, dass dem ontologischen Status von ‘Objekten’ im Alten Orient kein besonderes Gewicht beigemessen wurde. Physische Objekte und abgeleitete, auch mentale Objekte, erschienen analog konzipiert; die mit solchen Objekten durchgeführten Manipulationen sind strukturell ähnlich, die Grenzen sind fließend. In ihren intentionalen und funktionalen Aspekten erweisen sich Objekte als Teil eines (semantischen) Netzwerkes, offen für kollektive und individuelle Selektionsmechanismen. Die Doppelung dieser Prozesse bei der Beschreibung der Welt der Objekte verweist auf die Grenzen altertumswissenschaftlicher ‘Narrative’, ihre unabweisbare Vorläufigkeit bzw. ihr Modellcharakter.

Autoren

Citation

Gebhard J. Selz, "Dinge und Wissen. Zu Objektepistemologien im frühen Mesopotamien", in: Markus Hilgert, Henrike Simon and Kerstin P. Hofmann (Eds.), Objektepistemologien. Zur Vermessung eines transdisziplinären Forschungsraums, Berlin: Edition Topoi, 2018, 305–324

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