Keramisches Siedlungsmaterial der Oksywie-Kultur in Westpommern, die dort bereits in der Phase A2 erschien, macht einen stark inhomogenen Eindruck. Häufig sind einige stilistische Elemente spürbar, die noch in der Hallstatttradition der frühen vorrömischen Eisenzeit stehen. Die Durchsicht des Materials lässt die Vermutung zu, dass der ‚Latènisierungsprozess‘ in Westpommern nicht gleichmäßig verlief. Der Latène-Stil wurde vor allem im Bereich der Bestattungssitten adaptiert, wofür der schnelle und radikale Wandel der Begräbnisrituale spricht. Alltägliche Siedlungskeramik scheint hingegen eine Resistenz der damaligen Gemeinschaften gegen die Übernahme der neuen stilistischen Strömungen zu beweisen.