Der barocke Zinnsarkophag des Konrad von Burgsdorff. Herstellung und Rekonstruktion

Ein Arbeitsbericht

Mercedes Gransow, Matthias R. Knaut and Karol Suchak
Jahr: 2016
DOI: 10.17171/3-35-12
Shortlink: edition-topoi.org/articles/details/1020

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The grave of Konrad von Burgsdorff, who died in 1652, was uncovered 2008 in a vault or partly destroyed crypt in the area of Berlin Cathedral, in the area of the former Dominican Monastery in the city centre. The corpse was buried, together with 17 other burials, in a sarcophagus in a vault on the periphery of the monastery’s church. Due to the poor preservation of the sheet metal parts, the excavator decided to lit the burial as a block. Detailed records were made in the conservation laboratories of the Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin). The aim was to preserve any surface detail in situ, be it decoration, colour, metal or textile applications. The sarcophagus turned out to be constructed of two main parts – a lower container and a lid, both made of sheet metal soldered at the edges. The outer sides were decorated with metal parts: rings with lions’ heads serving as handles, borders with scroll motifs, two angels’ heads and several round medallions. A wooden coffin with a textile lining contained the corpse. The fill of the vault with building rubble damaged the sarcophagus which broke under the load of the rubble. The analyses and a comparison with sarcophagi of similar date in the crypt of the royal family of Hohenzollern in Berlin Cathedral allow us to propose a convincing virtual reconstruction of the sarcophagus of Konrad von Burgsdorff.

Das Grab des Konrad von Burgsdorff (gest. 1652) wurde im Jahr 2008 in einer Gruft im Bereich des alten Berliner Doms, dem Areal des ehemaligen Dominikaner Klosters in Berlin-Mitte, entdeckt und freigelegt. Der Tote wurde in einem Sarkophag in einer Gruft am Rande der Klosterkirche mit 17 weiteren Bestattungen beigesetzt. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustands der Metallbleche entschieden sich die Ausgräber für eine Blockbergung. In den Restaurierungslaboren der HTW Berlin wurde eine detaillierte Zustandsdokumentation erstellt. Dabei war es das Ziel, jegliche aufliegenden Verzierungen, Farbfassungen, Metall- oder Stoffapplikationen in situ zu erhalten. Es stellte sich heraus, dass der Sarkophag aus zwei großen Teilen aufgebaut war – einer unteren Wanne und einem oberen Deckel, die beide aus an den Kanten verlöteten Blechen hergestellt waren. Die Außenseiten waren mit Metallverzierungen besetzt: Löwenköpfe mit Ringen als Handgriffe, Metallborten in Akanthusmotiven, zwei Engelköpfe und einige runde Medaillons. Ein hölzerner Sarg, innen mit Textilien ausgekleidet, barg den Verstorbenen. Die Füllung der Gruft mit Bauschutt hatte den Sarkophag, der unter dieser Last eingebrochen war, stark beschädigt. Aufgrund der durchgeführten Analysen und anhand von Vergleichen mit zeitgleichen Sarkophagen aus der Hohenzollern-Gruft im Berliner Dom konnte eine überzeugende virtuelle Rekonstruktion des Sarkophags von Konrad von Burgsdorff erarbeitet werden.

Autoren

Citation

Mercedes Gransow, Matthias R. Knaut and Karol Suchak, "Der barocke Zinnsarkophag des Konrad von Burgsdorff. Herstellung und Rekonstruktion. Ein Arbeitsbericht", in: Barbara Armbruster, Heidemarie Eilbracht, Oliver Hahn and Orsolya Heinrich-Tamáska (Eds.), Verborgenes Wissen. Innovation und Transformation feinschmiedetechnischer Entwicklungen im diachronen Vergleich, Berlin: Edition Topoi, 2016, 277–291

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